Der Saarlooswolfhond - Eine schwierige Rasse oder der perfekte Hund?
Nun, diese Frage
läßt sich wohl kaum zufriedenstellend beantworten. Viele Leute
betonen immer wieder die "negativen" Eigenschaften, stellen die
"Scheuheit" und die "geringe Arbeitstauglichkeit" in den
Vordergrund der Betrachtung.
Natürlich ist es nicht zuletzt auch die Nähe zum Wolf und dessen
traditionell schlechtes Image, welches den SWH umstritten macht. Viele glauben,
hinter den gelblichen Augen und unter dem dicken grauen oder braunen Pelz
dieser Hunde verbirgt sich die wilde Bestie, die der Mensch seit jeher in
Märchen und Schauergeschichten verumglimpft hat - vielleicht fürchten
sie ihre Rache...
Eine Bestie jedoch, das ist der SWH nun wirklich nicht!
Eine
schwierige Rasse ist der Saarloos sicher für diejenigen, die keine Zeit
und/oder Lust haben, sich mit ihrem Vierbeiner auseinanderzusetzen. In diesem
Fall kann seine hohe Intelligenz und Neugier den Besitzer vor so manches Problem
stellen.
Gerne zerstört er dann das eine oder andere wenn ihm langweilig ist.
Das ist generell eine kleine Leidenschaft von so manchem SWH - wer in solchen
Dingen zu empfindlich ist, sollte von der Anschaffung vielleicht absehen.
Auch
ist der Saarloos kein guter Hof- oder Zwingerhund, da er den unmittelbaren
Kontakt zu seinem Rudel braucht. Deshalb leben die meisten Hunde dieser Rasse
bei ihren Menschen in der Wohnung.
Aus dem gleichen Grund
kann es schwer sein, den SWH selbst an kurze Trennungen zu gewöhnen.
Er folgt einem meist auf Schritt und Tritt und will immer und überall
dabeisein.
Für berufstätige Menschen kann diese Anhänglichkeit schnell
zur Schwierigkeit werden, wenn der Hund nicht rechtzeitig an die tägliche
Einsamkeit gewöhnt wird oder Familienangehörige zur Betreuung bereitstehen.
Es gibt Fälle in denen ein Saarloos sich liebvoll um die Inneneinrichtung
kümmert, während Herrchen und Frauchen das Geld heimbringen.
Allerdings
gibt es auch zahlreiche Beispiele für Saarloos, die sich tadellos benehmen,
selbst über einen Zeitraum von mehreren Stunden. Vieles hängt eben
von einer konsequenten Gewöhnung und Erziehung ab.
Das gilt insbesondere auch für die sogenannte Sozialisation, die im Regelfall
schon beim Züchter beginnt. Es ist wichtig den Hund an fremde Menschen
und Situationen zu gewöhnen wie sie im alltäglichen Leben immer
wieder auftreten. Sonst kann das so typische Mißtrauen des Saarloos
zu einer Belastung für Hund und Halter werden.
Die Erziehung
des Saarloos kann sich auch etwas schwieriger gestalten als z.B. bei einem
Schäferhund.
Das er unheimlich schnell begreift was man von ihm will, bedeutet nicht, daß
er dazu auch Lust hat.
Mit "harter Hand" erreicht man bei diesen intelligenten Tieren nichts,
sie brauchen Geduld und Konsequenz! Sein Wolfsblut gilt keinesfalls als Ausrede
für schlechte Erziehung!
Für
Leute die einen gehorsamen Idioten auf 4 Beinen suchen ist der SWH nicht geeignet.
Der Saarloos ist ein Hund mit Charakter und braucht seine Freiräume.Wer
das akzeptieren kann, dem ist er ein treuer Freund und Begleiter, den man
nicht missen möchte!
Für Menschen die sein Wesen verstehen, ist der Saarlooswolfhond der perfekte
Hund!!!